SAP Prozesse rund um das Anlage- und Vorratsvermögen prüfen

Teil I der Serie „Das Digitale Audit von SAP Prozessen im Anlage- und Vorratsvermögen“

Als dritte Serie nach den Prozessen Einkauf und Verkauf in SAP kommt nun eine Serie zu den Prozessen im Bereich Anlage- und Vorratsvermögen. In dieser Serie werden alle Prozessschritte im Anlagevermögen durchgegangen und aufgezeigt, welche Datenanalysen entlang des Gesamtprozesses möglich sind, um so den gesamten Prozess weitgehend automatisch zu auditieren.

1. SAP Prozesse rund um das Anlage- und Vorratsvermögen prüfen
2. Prüfung von Stammdaten im Anlagevermögen
3. Beschaffung von Anlagen in SAP prüfen
4. SAP Data Analytics für Abschreibungen
5. Manipulierte Anlagenabgänge in SAP prüfen
6. SAP Prozessanalysen im Vorratsvermögen
7. Funktionstrennung in der SAP Anlagenverwaltung
8. SAP Datenstruktur im Bereich Anlagevermögen
9. Professional Judgement und Datenanalysen im Bereich SAP Anlagevermögen

Zuerst die Prozesse verstehen

Bevor in einem Prozessaudit des Anlage- und Vorratsvermögen in SAP mit umfangreichen Datenanalysen begonnen wird, sollte auch in einem digitalen Audit die Kenntnis der tatsächlichen Prozessabläufe im Bereich des Anlage- und Vorratsvermögens Grundlage der Prüfung sein. In meiner Methodik müssen also erst die im SAP System durchgeführten SAP Prozesse des Anlage- und Vorratsvermögens empirisch im SAP Datenbestand ermittelt werden – erst danach werden auf Grundlage der nun bekannten Prozesse des Anlage- und Vorratsvermögens Datenanalysen durchgeführt. Die Ermittlung und Rekonstruktion aller Abläufe wird durch den von mir entwickelten Financial Process Mining Algorithmus durchgeführt. Sie können hier nachlesen, wie die Rekonstruktion der Prozesse des Anlage- und Vorratsvermögens methodisch funktioniert.

Wie unterscheiden sich die SAP Prozesse im Anlage- und Vorratsvermögen von anderen Prozessen?

Die Prozesse im Bereich Anlagevermögen sind in aller Regel kürzer als Einkaufs- oder Verkaufsprozesse. Im Bereich der Beschaffung von Anlagen gibt es eine Überdeckung mit dem ganz normalen Einkaufsprozess. Die anderen Prozesse wie z.B. das Buchen der Abschreibungen und der Anlagenabgang sind zeit- oder anlassbezogen und beinhalten nur einen oder wenige Prozessschritte. Bei Anlagenabgängen durch Veräußerung kann es entsprechende Überschneidungen mit dem Verkaufsprozess geben. Der Financial Process Mining Algorithmus berücksichtigt auch Abläufe im Bereich des Anlage- und Vorratsvermögens, sodass alle individuellen Abläufe in diesem Bereich durch Anwendung des Algorithmus bekannt sind.

Datenanalysen für Prozesse im Anlage- und Vorratsvermögen

Sind durch den Financial Process Mining Algorithmus alle Prozessabläufe rekonstruiert worden, erfolgen die Datenanalysen in Form diverser Datenindikatoren. Ein Indikator repräsentiert dabei stets eine revisionsrelevante Prüfungsfrage. Dabei kann ein Beleg von einem Indikator betroffen sein oder nicht. Ein Indikator zeichnet somit ein „Schwarz-Weiß-Bild“ und unterteilt alle Belege in eine Menge von dem Indikator betroffenen Belegen und in eine Menge von nicht betroffenen Belegen. Beispiele für Indikatoren des Bereichs Anlage- und Vorratsvermögen sind:

  • Anlagenzugang ohne Rechnung
  • Anlagenabgang unter Buchwert
  • Abschreibung ist größer als 50% des Aktivierungswerts

Insgesamt habe ich 22 Indikatoren für den Bereich Anlage- und Vorratsvermögen in SAP entwickelt und implementiert.

In dieser Serie wird in verschiedenen Beiträgen eine Auswahl der 22 Indikatoren des Anlage- und Vorratsvermögens erklärt.

So einfach können Sie das Anlagevermögen prüfen!

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