Willkommen in der Achterbahn des Berufslebens! 3 Tipps, um mit Rückschlägen umzugehen.

Jeder, der ein Start-Up gründen will, weiß, dass der Weg hart wird!

Wer von Ihnen mir bei LinkedIn folgt, hat vergangene Woche wahrscheinlich mein Posting gesehen, in dem ich genau darauf anspiele:

Die letzten Monate waren hart – besonders wegen der Pandemie.

Daher habe ich die letzte Woche zu meiner persönlichen „Can’t hurt me week“ gemacht.

Eine Herangehensweise an schwere Zeiten, die ich mir von David Goggins und seinem Buch „Can’t Hurt Me: Master Your Mind and Defy the Odds“ abgeschaut habe.

Schauen Sie mal rein – es ist richtig interessant!

Doch wer ein Start-Up gründen will, darf eines nicht vergessen:

Gründen bedeutet auch jede Menge Spaß.

Denn als Start-Up-Gründer gibt es nicht nur viel zu erleben, sondern auch zu lernen.

Kurzum:

Es wird nie langweilig.

Eines meiner wichtigsten Learnings als Mitgründer und jahrelanger Geschäftsführer von zapliance:

Es gibt Tiefs – aber nach jedem Tief kommt immer wieder ein Hoch.

Und auch wenn das wie einer der vielen vermeintlich tröstenden Ratschläge klingt – ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wirklich so ist.

Keine Berufsgruppe ist vor Tiefs geschützt.

In diesem Artikel möchte ich daher über Strategien sprechen, die mir in den vergangenen Jahren bei meinen größten beruflichen Tiefs geholfen haben.

Das bedeutet auch:

Dieser Artikel enthält Tipps, die nicht nur für Start-Up-Gründer hilfreich sind, sondern für alle, die mal eine Durststrecke zu bewältigen haben.

Dazu zählen natürlich auch Revisoren – denn wenn ein Revisor beispielsweise über Jahre und mit viel Mühe einen guten Kontakt zu einem Leiter einer Fachabteilung aufbaut, dieser dann aber kündigt, so kann das mitunter ein ziemlicher Schuss vor den Bug sein.

Die Folge:

Sinkende Motivation für den Beruf.

Und genau da möchte ich mit meinem ersten Ratschlag ansetzen – bei der Motivation.

Denn eine der größten Herausforderungen nach einem beruflichen Tief ist es, wieder Motivation zu sammeln und neu durchzustarten.

Doch wie motiviert man sich, wenn gerade etwas verdammt schiefgelaufen ist?

Mein Tipp:

Werfen Sie einen Blick in die Vergangenheit.

Schauen Sie sich die letzten 10-20 Jahre Ihres Lebens an und lassen Sie Ihre größten Erfolge und Misserfolge Revue passieren.

Sie werden merken:

Es ist ein Auf und Ab.

Veranschaulichen Sie Auf und Abs – es beruhigt.

Ein guter Weg, um sich diesen natürlichen Lauf der Dinge vor Augen zu führen, ist eine Graphik.

Erstellen Sie eine Kurve, in die Sie auf der waagrechten Zeitachse alle Hochs und Tiefs der letzten Jahre in chronologischer Reihenfolge eintragen.

Überlegen Sie sich dann für die senkrechte y-Achse ein Gefühl, nach dem Sie Ihre Hochs und Tiefs einordnen – das kann „empfundenes Glück“, „gespürte Motivation“ oder auch „Stress“ sein.

Zeichnen Sie in einem nächsten Schritt auf der y-Achse die Zahlen von 0-10 in aufsteigender Reihenfolge ein.

Habe Sie sich zum Beispiel auf der Gefühlsachse für „empfundenes Glück“ entschieden, so stünde die 0 für „ich könnte vor lauter Frust losschreien“ und die 10 für „ich könnte vor lauter Glück die Welt umarmen“.

Ordnen Sie dann jedem der auf der x-Achse eingezeichneten Ereignisse einen Wert zu und markieren Sie diesen mit einem Punkt in der Graphik.

Sie werden sehen:

Die Kurve, die sich nach dem Verbinden der einzelnen Punkte abzeichnet, ist geprägt von Ups und Downs.

Ein guter Weg also, um sich immer wieder vor Augen zu führen, dass ein momentanes Tief kein Dauerzustand ist – sondern es irgendwann auch wieder bergauf gehen will.

Beim Blick nach vorne hilft der Blick zurück.

Bei dieser Strategie spielt der psychologische Begriff des „Selbstwirksamkeitserleben“ eine Rolle.

Dieser beschreibt das Ausmaß der persönlichen Überzeugung, „Herr seines eigenen Glückes“ zu sein.

So vertrauen Menschen mit einem hohen Selbstwirksamkeitserleben auf Ihre Problemlösekompetenz und schreiben Zufällen oder anderen externen Faktoren keine allzu große Bedeutung auf das eigene Leben zu.

Ein Blick auf die soeben beschriebene Kurve hilft, das Bewusstsein für die eigene Problemlösekompetenz zu steigern – denn Sie führen sich vor Augen, welche Herausforderungen Sie schon erfolgreich gemeistert haben.

Die Folge:

Ihr Selbstwirksamkeitserleben steigt.

Und das hat auch Einfluss auf Ihre Gesundheit!

So hat sich in verschiedenen Studien gezeigt, dass Menschen mit einem hohem Selbstwirksamkeitserleben weniger Anfälligkeit für bestimmte psychische Erkrankungen zeigen.

Mein zweiter Tipp geht in eine ganz andere Richtung – er betrifft nicht die Auseinandersetzung mit sich selbst, sondern zielt auf das Zwischenmenschliche ab.

Denn in Phasen des Durchhängens ist es wichtig, sich mit anderen auszutauschen.

Das hilft in vielerlei Hinsicht:

Zum einen greift hier das Sprichwort „Geteiltes Leid ist halbes Leid“.

Denn gerade in Krisensituationen kann es sehr entlastend sein, einer anderen Person die eigenen Probleme zu schildern.

Das baut nicht nur Druck ab, sondern hilft auch bei der eigenen Verarbeitung des Geschehenen.

Nicht ungewöhnlich:

Wenn man anderen von den eigenen Problemen erzählt, kommt man während des Erzählens häufig selbst auf valide Lösungsansätze, auf die man beim „Gedankenwälzen“ alleine nicht gekommen wäre.

Doch diese Lösungsansätze können natürlich auch vom Gesprächspartner kommen, besonders wenn dieser sich mit Ihrem beruflichen Feld auskennt.

Aber auch fachfremde Zuhörer sind häufig in der Lage, gute Impulse für eine erfolgreiche Problembewältigung zu geben.

Klingt verrückt, ist aber so: Die Probleme anderer können einen selbst beruhigen.

Ein weiterer Vorteil, wenn man sich mit anderen austauscht:

Sie erfahren häufig etwas über die Probleme der anderen – und das hilft, die die eigenen Themen wieder in Relation zur Realität zur bringen.

Sieht sich Ihr Gesprächspartner zum Beispiel gerade mit ebensolchen oder gar größeren Problemen konfrontiert, so kann das durchaus entlastend wirken – schließlich gibt es nicht nur andere Menschen, die ebenfalls Probleme haben, sondern sogar Menschen, die noch größere Probleme haben. Puh.

Die dritte Strategie, die ich in den letzten Jahren schätzen gelernt habe ist das Innehalten nach einem Rückschlag.

Und das ist gar nicht so einfach:

Denn sich hoffnungsfroh und mit Vollgas in das nächste Projekt zu stürzen ist manchmal deutlich angenehmer, als sich zu fragen, was die Gründe für den Rückschlag waren und was man beim nächsten Mal besser machen könnte.

Dabei ist gerade die Analyse des Scheiterns wichtig, um neue Projekte anders anzugehen und erneute Tiefschläge zu vermeiden.

Unbedingt vermeiden: Vom Tief ins Burn-Out.

Ein weiterer Punkt, der für das Innehalten spricht, ist die eigene Energie.

Aus Erfahrung kann ich sagen:

Tiefschläge sind kraftintensiv.

Daher ist es wichtig, nach solchen Rückschlägen nicht sofort weiterzumachen, sondern erst einmal wieder Kraft zu schöpfen.

Das kann ein Urlaub sein, aber auch Entlastung im Alltag kann entspannen.

Legen Sie zum Beispiel für sich selbst fest, dass Sie die nächsten 6 Woche keine Überstunden machen.

Oder Sie blockieren Zeit in Ihrer Wochenplanung für ein neues Hobby.

Oder, oder, oder.

Das wichtigste dabei:

Machen Sie den Kopf frei, so dass Ihre Gedanken über längere Zeit nicht beim Job sind.

Denn erst dann setzt die Entspannungsphase ein und der Körper beginnt, sich zu regenerieren und Energie zu sammeln.

Mein Fazit:

Ups und Downs gehören im Beruf dazu – das lässt sich nicht verändern.

Aber der Umgang damit.

Und vielleicht hilft Ihnen dabei ja auch das folgende Zitat von John Lennon:

„Everything will be okay in the end. If it’s not okay, it’s not the end.“

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